Theoretische Speläologie
Schematische Darstellung von einigen Höhleninhalten (nicht maßstäblich; © NN):
A - Deckenkolke
B - Sintergardine C - Stalaktit D - Excentrique E - Stalagnat / Säule (Palmenstamm) F - Makkaronis G - Sinter-Scheibe / "Disque" H - Sinterfahne I - Wandsinter J - Baldachin K - Knopf- oder Warzensinter L - Kegel-Stalagmit |
M - Kerzen-Stalagmiten
N - "Tellerstapel" / "Pile d'assiettes" O - oben: Höhlenperle in Mulde P - alter, übersinterter Versturz Q - Blumenkohlsinter / "Carfiol", entstanden unter Wasser R - Sinterbecken mit Kalzitkristallen S - Kalzithäutchen auf dem Wasser T - Sinterwall mit kleinem Sinterbecken U - alte Wasserstandsmarken V - Sägezahnsinterfahne W - Wandbelag aus "Bergmilch", "Mondmilch" |
Großmeinfeld, Franken: Höhlenbär-Wanderschild am "Windloch"
(© NN) |
Höhlenforschung (Speläologie) ist ein sehr vielseitiges und umfangreiches Tätigkeitsfeld. Nur einige Aspekte seien hier aufgezählt: Archäologie (inkl. Höhlenmalereien), Biologie mit Botanik und Zoologie, Chemie, Fotografie, Geologie, Hydrologie, Physik, Klettertechnik, Medizin, Paläontologie (Höhlenbär), Psychologie, Sicherheit, Sport, Tektonik usw.
Höhlenforschung ist nicht ungefährlich. Körperliche und geistige Fitness sowie allgemein sportliche Aspekte spielen bei Höhlenbefahrungen auch mit. Manchmal fordert einen auch schon der Zustieg zur Höhle ;-). Es gibt Primärhöhlen, die gleichzeitig mit dem sie umgebenden Gestein entstanden sind (Quellkalk- bzw. Tuff-Höhlen, Lavahöhlen) und Sekundärhöhlen, die nachträglich durch Erosion (Auswaschung, Abtrag durch Wind) und/oder Korrosion (Auslaugung, Lösung) oder Verschiebungen in dem Gestein erzeugt worden sind. Diese Höhlen gibt es in jedem Gestein, z. B. auch Sandstein. Auslaugung kann in allen Salzgesteinen (Chloride (Salzablage-rungen), Karbonate (Kalkstein, Dolomit), Sulfate (Anhydrit, Gips)) auftreten. Man spricht beispielsweise vom Sulfatkarst oder vom Karbonatkarst. Die bekannten "Tropfsteinhöhlen" befinden sich im Karbonat- oder Kalkkarst. Es gilt zu unterscheiden zwischen Entstehungsphasen unter Wasser (phreatisch; z. B. mit Anastomosen, Druckröhren und Laugdecken) und trockenen Phasen (vados; z. B. mit Schlüssellochprofilen und Canons bis hin zum Versturz). Schließlich gibt es auch noch "Gletscherhöhlen" im Eis. Höhlen können hauptsächlich waagerecht (Horizontalhöhlen), vertikal (Schachthöhlen) orientiert sein oder als Mischformen existieren. Ein Übergangsgebiet, mit dem sich jedoch einige Speläologen wegen ähnlicher Randbedingungen (Geologie, Flora und Fauna, Beleuchtung usw.) sind "Künstliche Höhlen", also Bergwerke, Minen (mit Stollen und Schächten) und auch Tunnel Wir haben versucht, in den "Bildergalerien HFH" für die meisten Aspekte Beispiele zu zeigen. |