Frevel vor, an und in Höhlen
09.09.2021:
VdHK-Pressemeldung zum internationalen Jahr für Höhlen und Karst 2021
- mehr Schutz für das unterirdische Erbe in Deutschland
<Pressemitteilung>
Bärbel Vogel
Vorsitzende Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. VdHK
President German Speleological Federation
Hauptstr. 5 D
87484 Nesselwang
+49 (0) 8361 - 269
vorsitz@vdhk.de
Die drei folgenden Fotos von Gipsabbau und Gipskarst sind Bestandteil der o. g. Pressemeldung.
VdHK-Pressemeldung zum internationalen Jahr für Höhlen und Karst 2021
- mehr Schutz für das unterirdische Erbe in Deutschland
<Pressemitteilung>
Bärbel Vogel
Vorsitzende Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. VdHK
President German Speleological Federation
Hauptstr. 5 D
87484 Nesselwang
+49 (0) 8361 - 269
vorsitz@vdhk.de
Die drei folgenden Fotos von Gipsabbau und Gipskarst sind Bestandteil der o. g. Pressemeldung.
Meldung vom 01.08.2018:
Illegale Grabung in einer Höhle bei Pottenstein
"Verantwortungslose Zeitgenossen" ist m. E. noch stark untertrieben.
Es gibt immer wieder Unwissende, Verständnislose und richtige I...gnoranten.
Mehr dazu in einer Meldung über Raubgrabungen in Franken:
www.infranken.de/regional/forchheim/illegale-grabung-in-einer-hoehle-bei-pottenstein;art216,3384592
Illegale Grabung in einer Höhle bei Pottenstein
"Verantwortungslose Zeitgenossen" ist m. E. noch stark untertrieben.
Es gibt immer wieder Unwissende, Verständnislose und richtige I...gnoranten.
Mehr dazu in einer Meldung über Raubgrabungen in Franken:
www.infranken.de/regional/forchheim/illegale-grabung-in-einer-hoehle-bei-pottenstein;art216,3384592
Trotz guter Ratschläge und entsprechender Hinweise lassen manche Leute ihren Müll in empfindlichen Biotopen zurück. Tiere können dadurch vergiftet werden, oder es bildet sich auch für Menschen gesundheitsgefährdender Schimmel.
"Inschriften" und Ritzzeichnungen verschandeln die Höhlenwände, insbesondere die Oberflächen der Sinterschichten. Oft lassen bestimmte "Details" Rückschlüsse auf das Niveau der "Künstler" zu.
Tropfsteine werden ebenso beschmiert, mutwillig zerstört oder abgeschlagen und mitgenommen. Einmal abgesehen davon, dass die Frevler ein schreckliches Bild hinterlassen, das niemand mehr reparieren kann - Tropfsteine brauchen in Höhlen Zehntausende von Jahren, um zu wachsen und sie brauchen die Feuchtigkeit dort. Ohne die feuchte Umgebung der Höhle werden die Steine aber matt - und damit uninteressant.
Solch ein Verhalten ist u. E. asozial und gleichzusetzen mit der Zerstörung wertvoller Kulturschätze, als ob jemand Säure auf ein altes Gemälde kippen würde!
Derartige Zerstörungen dürfen nicht passieren. Reicht nicht ein Foto, um eine Erinnerung mitzunehmen und anderen Menschen auch noch einen schönen Anblick zu lassen?
Man kann die Leitsätze zum Höhlenschutz gar nicht oft genug zitieren:
Wenn Du in eine Höhle gehst,
nimm nichts mit,
lass nichts zurück,
zerstöre nichts
und schlag nichts tot.
Wir setzen uns für den Schutz der Höhlen ein und verhalten uns entsprechend! Etliche für Flora und Fauna und damit auch für die Wissenschaft wichtige Höhlen sind daher gesichert und fest verschlossen (nur für kleine Tiere sind Schlupflöcher vorgesehen). Dafür muss jeder Verständnis haben.
Tropfsteine werden ebenso beschmiert, mutwillig zerstört oder abgeschlagen und mitgenommen. Einmal abgesehen davon, dass die Frevler ein schreckliches Bild hinterlassen, das niemand mehr reparieren kann - Tropfsteine brauchen in Höhlen Zehntausende von Jahren, um zu wachsen und sie brauchen die Feuchtigkeit dort. Ohne die feuchte Umgebung der Höhle werden die Steine aber matt - und damit uninteressant.
Solch ein Verhalten ist u. E. asozial und gleichzusetzen mit der Zerstörung wertvoller Kulturschätze, als ob jemand Säure auf ein altes Gemälde kippen würde!
Derartige Zerstörungen dürfen nicht passieren. Reicht nicht ein Foto, um eine Erinnerung mitzunehmen und anderen Menschen auch noch einen schönen Anblick zu lassen?
Man kann die Leitsätze zum Höhlenschutz gar nicht oft genug zitieren:
Wenn Du in eine Höhle gehst,
nimm nichts mit,
lass nichts zurück,
zerstöre nichts
und schlag nichts tot.
Wir setzen uns für den Schutz der Höhlen ein und verhalten uns entsprechend! Etliche für Flora und Fauna und damit auch für die Wissenschaft wichtige Höhlen sind daher gesichert und fest verschlossen (nur für kleine Tiere sind Schlupflöcher vorgesehen). Dafür muss jeder Verständnis haben.
Im November 2016 fand in der touristisch erschlossenen "Schillathöhle" bei Hessisch-Oldendorf eine Lichtinstallation des Künstlers Wolfgang Flammersfeld mit dem Titel "Höhlenleuchten" statt. Dabei wurde neben der Installation von Laser- und UV-Beleuchtung auch ein fluoreszierendes Kunststoff-/Acrylgranulat auf den Führungsweg gestreut und effektvoll ultraviolett angestrahlt. So weit, so gut.
Leider hat sich der Künstler keine Gedanken um die spätere rückstandsfreie Entfernung des Granulats unter den besonderen Verhältnissen in der Höhle gemacht. Ein Auffegen und selbst das Aufsaugen funktionierte bei den rauen und teilweise klüftigen Flächen nicht. So bleiben einige Kügelchen wohl für immer in dem empfindlichen Hohlraum und werden durch am Schuhwerk der Besucher haftenden, "klebrigen" Lehm sogar noch weiter in die Höhle getragen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass durch Wasser die Kunststoffkugeln auch in die unzugänglichen Teile des gesamten Höhlensystems geraten.
Es liegt uns fern, die tolle künstlerische Idee zu kritisieren, uns geht es um "langfristig vorausschauendes Denken", das wir bei solchen Aktionen für die Zukunft anstoßen wollen.
"Gespräche des Verbandes mit dem Künstler lassen hoffen, dass diese schädlichen Illuminationen in Höhlen nicht wiederholt werden" (Stefan Meyer in "Mitt. des VdHK, Jahrgang 63, Heft 1/2107, S. 30).
Leider hat sich der Künstler keine Gedanken um die spätere rückstandsfreie Entfernung des Granulats unter den besonderen Verhältnissen in der Höhle gemacht. Ein Auffegen und selbst das Aufsaugen funktionierte bei den rauen und teilweise klüftigen Flächen nicht. So bleiben einige Kügelchen wohl für immer in dem empfindlichen Hohlraum und werden durch am Schuhwerk der Besucher haftenden, "klebrigen" Lehm sogar noch weiter in die Höhle getragen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass durch Wasser die Kunststoffkugeln auch in die unzugänglichen Teile des gesamten Höhlensystems geraten.
Es liegt uns fern, die tolle künstlerische Idee zu kritisieren, uns geht es um "langfristig vorausschauendes Denken", das wir bei solchen Aktionen für die Zukunft anstoßen wollen.
"Gespräche des Verbandes mit dem Künstler lassen hoffen, dass diese schädlichen Illuminationen in Höhlen nicht wiederholt werden" (Stefan Meyer in "Mitt. des VdHK, Jahrgang 63, Heft 1/2107, S. 30).